Es sind hier alle bekannten Daten zusammengestellt, angefangen mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Hofes.
1390 |
Gut Ettenhausen gehört Dietrich und Goitin von Markelsbach. Sie verkaufen den "Hof Ettenhusen mit allem Zubehör" (Pacht, Zins, Hühner, Fischerei, Busch) an den Junker Rodewige van Roide und dessen Frau Stine vor den Landschöffen von Blankenberg. |
1409 |
Ettenhausen zahlt Pachtzehnten von 32 Malter Roggen an das Bonner Cassiusstift. |
1423 |
Junker Lodewich von Roide bietet den Hof Ettenhausen dem Heisterbacher Professmönch Heynmann von Vroymerliff aus Königswinter für 416 Rhein. Gulden zum Verkauf an. Nach dem Tode des Mönches soll das Gut an die Abtei Heisterbach fallen. Die Urkunde wird am 10. August vor den Landschöffen zu Blankenberg besiegelt. |
1681 |
Vom Pächter Lichtenberg des Ettenhausener Hofes zeugt heute ein in das Mauerwerk eingelassener Holzbalken mit der Inschrift: "DEN 23 J L 1681 HABEN WIR BAUEN LASEN MICHAEL * LICHTENBERG UND MARIA GERDRAUT SCHMITZ EHLEUT". |
1780 |
Pächter von Ettenhausen sind Adolf Lichtenberg und Magdalena Heider. |
1801 |
Am 22. Februar wird der Ettenhauser Hof auf zwölf Jahre an Michael Lichtenberg verpachtet. |
1802 |
Dem Realstatus der Abtei Heisterbach ist zu entnehmen, daß Gut Ettenhausen für 22 Malter Korn und 4 Malter Weizen verpachtet ist. |
1803 |
Michael Lichtenberg und Ehefrau Gertrud Richarz sind Pächter von Gut Ettenhausen. Der Hof hat einen Gebäudewert von 1.200 Rtlr. und ein Areal von 94 Morgen Acker und 234 Morgen Wiesen und Wald. |
1804 |
Am 12. Januar wenden sich Hoholzer Bürger an die Separatkommission und wollen den Ettenhauser Hof und den Ungarten Hof pachten.
Im September wird für den Ettenhauser Hof die neue Pachtgebühr von 22 Malter Roggen, 4 Malter Weizen und als Ablöse der schmalen Pächte 65 Rtlr. festgesetzt (= 650 FF). |
1806 |
In einer Liste der Schulpflichtigen Kinder aus dem Kirchspiel Stieldorf ist bei Ettenhausen mit Hausnummer 350, die Tochter Anna (7 Jahre) von Matheis Wirtz angegeben. |
1813 |
Die Domänengüterliste nennt für den Ettenhauser Hof den Pachtvertrag von 730 FF. Für den Ungarten Hof wird der Pachtvertrag mit 420 FF angegeben. |
1814 |
Beim Landsturm des Siebengebirges, 5ter Banner Oberpleis, 6. Compagnie Vinxel ist Oberleutnant Michael Lichtenberg mit Civilstand Scheffe angegeben. |
1821 |
In der Liste der bis zum Dezember 1821 unveräußerten Güter wird der Ettenhauser Hof mit einem Gelände von nur noch 70 Morgen im Gesamtwert von 2.500 Rtlr. aufgeführt.
Michael Lichtenberg und Ehefrau Gertrud Richarz, die bisherigen Pächter, erwerben Gut Ettenhausen. |
1841 |
Der Eigentümer von Gut Ettenhausen Michael Lichtenberg ist verstorben. Hiervon berichtet uns die Inschrift des Wegkreuzes am Weg von Ettenhausen nach Roleber. |
1882 |
Bei Gut Ettenhausen werden 3 Besitzer aufgezählt 1) Jos. Becker 30 ha; 2) Leb. Ermekeil, 30 ha (Pächter Jos. Heider); 3) Frau Lichtenberg; 25 ha. |
1894 |
Im Adreßbuch des Siegkreises sind 80 Vinxeler Namen angegeben:
Harst Franz Hubert, Gutspächter, Ettenhausen, Heider Joseph, Oeconom, Ettenhausen. |
1900 |
Im Adreßbuch des Siegkreises sind 88 Vinxeler Namen angegeben:
Rumler Friederich Moritz, Gutsbesitzer, Ettenhausen |
1914 |
Der Hof "Gut Ettenhausen" ist im Besitz des Hauptmanns Moritz Rumler. Das ehemalige Klostergut war auf 106 ha (415 Morgen) gewachsen. |
1925 |
Im Adreßbuch des Siegkreises sind angegeben: Ettenhausen - Rumler Fr. Moritz, Gutsbesitzer, Pistor Elly, Stütze, Pistor Gertrud, Haushaltungselevin, Coolen Heinrich, Verwalter, König Paul, Kutscher, Milkoreit Johann, Schweizer, Meling Fritz, Schw.-Gehilfe. |
1936 |
Albert Ernst Broscheck erwirbt Gut Ettenhausen. Die alten Gebäude werden niedergelegt, und es werden neue Stallungen und ein neues Wohnhaus errichtet. |
1948 |
Gut Ettenhausen wird an Baron Hasso von Diergardt verkauft. |
1969 |
Bei der Gebietsreform kommt Ettenhausen mit Ungarten und Hoholz, die bis dahin zur Gemarkung Vinxel in der Gemeinde Stieldorf gehörten, zur neuen kreisfreien Stadt Bonn. |
1978 |
Das Gut Ettenhausen wird an Baronin von Kempis verkauft. Diese wiederum verkaufte einen Teil der Ackerfläche an die Stadt Bonn, die den Friedhof "Om Berg" anlegte, an den Landschaftsverband Rheinland, der die Landwirtschaftskammer Rheinland dort baute und ein Teil der Fläche gehört der Landesentwicklungsgesellschaft. Bewirtschaftet wurde Gut Ettenhausen von Schneider, dem Schwiegersohn der Baronin von Kempis. |